retro moderieren

Eine Retrospektive moderieren: 6 Tipps aus der Praxis

Willst du, dass dein Chef dich liebt? Dann bring dein Team auf neue Leistungshochs. Mach es von einem durchschnittlichen Auto – zu einer explosiven Rakete! 

Wie? Lad dir mein kostenloses und psychologisch fundiertes eBook zum Thema „In einfachen 12 Schritten zu Team-Flow“ herunter und lies es dir durch. So viel vorweg – jetzt aber zum eigentlichen Thema dieses Texts.

Die Moderation und Gestaltung von Retrospektiven ist häufig geschulten Scrum Mastern und Agile Coaches überlassen, die bereits viel Erfahrung mit diversen Workshop-Formaten haben.

In vielen Unternehmen müssen aber auch immer mal wieder Teammitglieder selber in die Rolle eines Moderators schlüpfen – was auch gut ist. Denn Moderation ist eine Fähigkeit, die sich erlernen und trainieren lässt und in diversen Bereichen weiterhilft.

Falls du mit dem Format der Retrospektive an sich noch nicht vertraut bist, lohnt sich vielleicht ein Blick in diese Präsentation. Hier unsere Tipps, wenn du die ersten Male eine Retrospektive moderierst:

Tipp 1 zum Retrospektive moderieren: Hinterfrage, ob du neutral genug bist

Mit diesem Tipp möchte ich darauf aufmerksam machen, dass die Rolle eines Moderators gewisse Voraussetzungen bezüglich Neutralität mit sich bringt. Wenn du als Meinungsführer oder Führungskraft eines Teams agierst, wirst du als Moderator einen besonderen Einfluss auf das Team ausüben. Und das selbst, wenn du (subjektiv) neutral die Retrospektive o.ä. moderierst. Alleine das Antizipieren deiner Reaktion durch Teilnehmende ist ein Effekt, der sich leider nicht ausschließen lässt.

Ein Moderator sollte also eine möglichst neutrale Person sein, die vom Team in dieser Rolle anerkannt wird. Falls diese Rolle nicht durch einen Scrum Master oder Agile Coach ausgefüllt werden kann, ist es häufig eine gute Variante, die Moderationsrolle rollierend im Team weiterzugeben, um so allen die Möglichkeit zu geben, mal in diese Rolle zu schlüpfen und daraus zu lernen.

Gerade, falls du als Führungskraft eine Retrospektive moderieren sollst, ermutige aktiv auch Teammitglieder dazu, die Moderation von Retrospektiven zu übernehmen. Oder stell einen Pull-Effekt her – schließlich wird so aktiv in die Weiterentwicklung der Moderationsfähigkeiten (nicht nur von Retrospektiven) investiert.

Tipp 2 zum moderieren einer Retro: Mit dem Check-In die Bühne bereiten

Als Moderator sollst du zwar die eine aktive Rolle einnehmen, aber dadurch bist du nicht der Hauptakteur in der Retro. Zumindest solltest du es nicht sein. Deine Aufgabe ist es, Teammitglieder als Akteure in Szene zu setzen und ihnen die Bühne zu bereiten.

In diesem Sinne fungiert der Check-In als Warmup. Achte also darauf, dass sich schon im Check-In alle aktiv einbringen und eine positive Gesprächsatmosphäre entsteht. Wenn du diesen Schritt erfolgreich schaffst, moderiert sich der weitere Gesprächsverlauf quasi von selbst.

Hier ein paar Beispiele für Check-In Fragen, die du zum Einstieg in die Retro nutzen kannst:

  • Was ist dein High- oder Low-Light der letzten Woche?
  • Auf einer Skala von 0 für schlecht bis 10 für super – wie fühlst du dich gerade?

Ansonsten gibt es natürlich auch verschiedene Check-In Generatoren, um dich zu inspirieren.

Die meisten Agile Coaches drehen sich im Kreis…

…und behandeln oberflächliche Symptome. Es wird Zeit, die Psychologie zu nutzen – für einen nachhaltigen Mindset Change.

„Viele Teammitglieder trauen sich nicht, den Mund aufzumachen!“

„Wir entdecken zu viele unerwartete Probleme und Bugs zu einem späten Zeitpunkt!“

„Warum brauche ich manchmal Stunden, um eine einfache Retrospektive vorzubereiten?“

Tipp 3 zum Retrospektive moderieren: Die Redewendungen der Moderation beherrschen

In der Moderation von Workshops gibt es ein paar immer wiederkehrende Muster, für die es gut erprobte Formulierungen gibt, die du für dich übernehmen und anpassen kannst:

Eine Person (Peter) redet durchgehend: 

  • „Danke Peter. Lass uns mal schauen, welche Perspektiven wir noch auf das Thema haben. Wie sehen die anderen diesen Punkt?“

Diskussion zwischen 2 Personen: 

  • „Ich habe das Gefühl, dass dieses Thema gerade nur euch beide betrifft. Ich halte es mal in unseren Notizen fest und schlage vor, ihr führt die Diskussion später zu zweit fort. Wie seht ihr das?“

Diskussion dauert zu lange: 

  • „Seid ihr sicher, dass es angesichts der fortgeschrittenen Zeit sinnvoll ist, die Diskussion hier weiterzuführen? Wir haben mit X und Y noch zwei weitere Themen auf der Agenda.“

Weitere Beispiele für solche Redewendungen  für das Moderieren deiner Retrospektive findest du zum Beispiel hier. Wie gesagt: Wichtig ist es, die Formulierungen so anzupassen, dass sie zu dir passen und dass sie die psychologische Sicherheit des Teams nicht gefährden.

Tipp 4: Frage nach Feedback

 

Auch nach der Moderation einer Retro kann man aktiv nach Feedback Fragen

Jeder wird Rücksicht nehmen, wenn du das erste mal in die Rolle eines Moderators bei einer Retrospektive schlüpfst. Nutze also die Gelegenheit, im Nachhinein offen nach Feedback der Teilnehmer – sowohl in der Runde als auch in Einzelgesprächen – zu fragen.

Wenn du in manchen Situationen zum Beispiel nicht sicher bist, ob du richtig reagiert hast, frage im Nachhinein Teilnehmer, wie sie die Situation wahrgenommen haben.

So maximierst du deinen Lerneffekt und bist auf dem Weg zu einem top Retro-Moderator.

Tipp 5 zum Retrospektive moderieren: Ein einfaches Format auswählen

Gerade bei den ersten Retros sollte man ein einfaches, gut strukturiertes Format dafür auswählen, um die Retrospektive zu moderieren. Zum Beispiel die Klassiker – „Keep, stop, start“, „Mad, sad, glad“ oder im nächsten Schritt die Segelboot Retrospektive. Konkrete Inspirationen findest du auch in diesen drei einfachen und interaktiven Retro Methoden. Es gibt viele Methoden für Retrospektiven, die sehr anspruchsvoll in der Moderation sind und strenges Timeboxing benötigen.

Ein Klassiker unter den Retro Methoden ist zum Beispiel die „Segelboot Retrospektive“, die sich auch für Einsteiger eignet. Wenn du Lust hast, schau sie dir mal in unserem Tool an (kein Login nötig). Vielleicht probiert ihr sie ja direkt mal aus:

  • ⛵️ ⚓️ Anker: Was hält uns zurück?
  • 🦈🧊 Hai/Eisberg: Welche Gefahren oder Hindernisse kommen auf uns zu?
  • 💨 Rückenwind: Was treibt uns vorwärts?
  • 🏝💰 Paradies: Auf welche Ziele oder Meilensteine arbeiten wir hin?

Tipp 6 zum Retrospektive moderieren: Probier Echometer aus

Eine super Unterstützung dabei, deine Retrospektive zu moderieren, sind bestehende Retro Tools. Sie können dir einiges an Arbeit abnehmen – inkl. Moderation, Timeboxing, aber auch qualitative Ableitung von Maßnahmen.

Im Besonderen möchte ich hier Echometer nennen, bei dessen Entwicklung ich selber mitgewirkt habe. Es kombiniert Erkenntnisse aus der Psychologie mit Agile Best Practices, um das beste aus Team Health Checks & Retros für die Teamentwicklung raus zu holen. 

Wir geben dir konkrete Hinweise im Tool, wie man gute Maßnahmen ableitet – und es kann sowohl online remote als auch offline genutzt werden.

Du kannst ohne einen Login deinerseits oder deines Teams eine Retrospektive gestalten – das Tool nimmt dir die gesamte Strukturierung ab und hilft bei Timeboxing etc..
 
Über diesen Button kannst du das Tool direkt öffnen, deine Retro Methode wählen und ein Team via Link einladen (es sind bei Interesse mehr als 30 Retrospektive Methoden möglich mit u.a. der Mario Kart Retro, Marathon Retro & der Elon Musk Retro):

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Das Tool ermöglicht agile Health Checks, Maßnahmen-Tracking und interaktive, Psychologie-basierte Retrospektiven mit Autopilot.

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Ich habe vor kurzem ein eBook zu „12 Retrospektive Methoden aus der Psychologie“ verfasst – Interesse?

Christian Heidemeyer, Psychologe & Scrum Master